Die agile Reise: Wie entwickle ich ein agiles Mindset?

Lieber Leser und liebe Leserin,

heute möchte ich dich mitnehmen auf meine eigene und ganz persönliche agile Reise, die mich letztlich in die Firmenkultur von amiconsult führte. Damals wollte ich selbst “agiler” werden und habe mich gefragt, wie ich mein agiles Mindset in diese Richtung entwickeln kann.

Dabei habe ich mich mir folgende Fragen gestellt:

 

  • Wie fange ich am besten an?
  • Wozu überhaupt agil werden?
  • Wie funktioniert ein agiles Mindset?
  • Wie zeigt sich ein agiles Mindset in der Praxis?

 

Wie anfangen? Das agile Mindset entwickeln. 

Dass das Entwickeln eines agilen Mindsets nicht jedem leicht von der Hand geht, weiß ich. Schließlich beschreibt ein agiles Mindset eine bestimmte Art des Denkens, Wahrnehmens und Handelns, die es leichter machen soll, mit Veränderungen und Komplexität umzugehen. Doch wie soll ich diese Art des Denkens, Wahrnehmens und Handelns erlernen, wenn sie mir nie jemand vorgelebt hat? – und diese mir somit auch weitestgehend unbekannt ist?

Ich suchte mir also ein Umfeld mit Kolleginnen und Kollegen, die schon mehr darüber wussten als ich und bereit waren ihre Erfahrungswerte mit mir in konkreten Arbeitssituationen zu teilen. So konnte ich die Dinge aktiv erleben, „die durch rein theoretische Beschreibungen nur schwer verstanden und verinnerlicht werden können.“

Dass dies tatsächlich auch ein Weg ist, den man innerhalb von Schulungen gehen kann, zeigen die agilen Spiele. Sie können nicht nur angewendet werden, um an seinem eigenen agilen Mindset zu arbeiten, sondern auch gemeinsam mit anderen im Team durchgeführt werden. Beispielsweise, wenn es darum geht, den agilen Kulturwandel im Unternehmen voranzutreiben.

Doch nun kommt die Schlüsselfrage, wenn es darum geht, den ersten Schritt zu machen: Wozu möchtest du überhaupt agil werden? Ansätze wie du weniger dich selbst, sondern dein Unternehmen agiler machen kannst, findest du auch in diesem Artikel.

 

Wozu überhaupt agil werden?  

Ich bin der Meinung, dass gerade am Anfang, wenn es darum geht „agiler“ zu werden, schon einiges „falsch“ gemacht werden kann – sowohl persönlich als auch, wenn es darum geht, das Ganze unternehmensweit auszurollen.

Denn nicht jeder muss agil sein und Agilität ist auch nichts, was grundsätzlich erstrebenswert ist – beispielsweise, weil es gerade in Mode ist. Somit ist es mir sehr wichtig am Anfang zu fragen, wozu möchte ich überhaupt agil arbeiten? In meiner Welt ist Agilität nämlich kein Selbstzweck und kann sich nach Kontext unterscheiden.

Schon allein die Handlungsmotivation verrät sehr viel darüber, wie Agilität umgesetzt wird, da sie eine Richtung vorgibt. Oder eben auch nicht. Warum sollte ich mich als Angestellter beispielsweise auf den Weg machen und an meinem agilen Mindset arbeiten, wenn ich nicht weiß wozu?
Es zeigt auch, dass das agile Mindset natürlich nicht eingefordert werden kann, denn eingefordert werden kann nur das Verhalten und nicht die Haltung dahinter. Daher ist aus meiner Sicht für einen agilen Kulturwandel besonders der Wille aller Beteiligten entscheidend, wie gut das „Warum“ verstanden wird und über welche Ressourcen die Verantwortlichen verfügen, um dieses Mindset vorzuleben.

Wie oben schon erwähnt, kann Agilität manchmal sehr aufgebläht und wie ein scheinbares Allheilmittel wirken, mit dem direkt alle Probleme gelöst werden. Das ist natürlich nicht so. Die Einführung eines agilen Mindsets benötigt Zeit.

Abschließend rate ich also dazu, sich als ersten Schritt Klarheit zu schaffen, warum überhaupt agil gearbeitet werden soll, was ich mir davon erhoffe und ob das mit den derzeitigen Ressourcen überhaupt umgesetzt werden kann – bzw. wo ich diese finden kann.

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Theorie des Growth Mindsets: Wie funktioniert ein agiles Mindset?  

Doch wie funktioniert ein agiles Mindset eigentlich konkret?

 

Darauf möchte ich nun mit Blick auf die Theorie des Growth Mindsets eine Antwort geben. Fest steht für mich aber auch: Das Growth Mindset ist für mich nur eine Teilmenge des agilen Mindsets. Dennoch kann es einige wichtige Impulse und Erkenntnisse liefern und zur Selbstreflexion anregen.

 

Woran erkenne ich ein Growth Mindset? Und welche Einstellungen helfen dabei?

 

  • Glaubst du eher, dass die Fähigkeiten eines guten Managers in den Genen liegt?
  • Oder glaubst du, dass ein guter Manager sich seine Fähigkeiten erarbeiten musste?

Ersteres könnte für ein Fixed Mindset sprechen, wohingegen zweiteres eher für ein Growth Mindset sprechen könnte.

Menschen mit einem Fixed Mindset glauben nämlich, dass Intelligenz und Talent feststehende Eigenschaften sind. Dagegen glauben Menschen mit einem Growth Mindset, dass Menschen durch Übung neue Fähigkeiten dazu gewinnen können. Diese Menschen sehen Probleme als eine Chance und haben auch Freude daran, den Weg zu gehen.

In untenstehendem Bild habe ich dir häufige Denkmuster aufgelistet, die sicher den ein oder anderen “Aha-Effekt” mitbringen. Selten trifft eins der beiden Mindsets aber vollkommen zu.
In der Regel besitzen wir in einem Gebiet mal mehr ein Fixed Mindset und in einem anderen Gebiet kann man eher von einem Growth Mindset sprechen.

 

agile mindset

Wie zeigt sich ein agiles Mindset in der Praxis?

Ein gutes Beispiel dafür finde ich unsere Feedback-Kultur, die schon in einem anderen Blog-Artikel thematisiert wurde. In Bezug auf Agilität finde ich, das Thema Feedback besonders wichtig. Schließlich geht Agilität von der Notwendigkeit ständiger Anpassungsprozesse aus, weil das, was ich heute als wahr annehme, morgen nicht mehr gültig sein muss. Deswegen sind uns die wöchentlichen 1:1 Gespräche mit unseren Leads auch so wichtig.

Denn Agilität bedeutet ja im Grunde Veränderungen mitzubekommen und angemessen auf sie zu reagieren – um nicht in Prozessen oder der Welt von „damals“ hängenzubleiben.

Bei uns heißt Agilität zu führen, ein bestimmtes Ziel vorzugeben, aber den Weg dahin freizulassen. Um uns in der Arbeit also bestmöglich zu unterstützen, benötigt der eine Mitarbeiter mal engere Grenzen und der andere weniger Grenzen, um zu optimalen Ergebnissen zu kommen. Das auszupendeln, ist dann Aufgabe der Führungskräfte. Natürlich wollen wir möglichst selbstorganisierte Mitarbeiter haben und unterstützen sie dabei aktiv durch Coaching und Weiterentwicklung, hin zu einem „Pull-Prinzip“ der Aufgaben.

Dass Mut zu Veränderung auch zu Erfolg führt, zeigt die Geschichte, wie wir zu einem Büro in Berlin gekommen sind – neben unseren Büros in Karlsruhe.

Wir hatten damals schon einen Kunden in Berlin und uns über die Möglichkeiten ausgetauscht, die uns ein Büro dort bieten würde. Also zog Christian nach Berlin und arbeite von dort aus bei unserem Berliner Kunden. Später kamen weitere Mitarbeiter in einer geteilten Bürogemeinschaft hinzu und nun können wir mit Stolz sagen, dass wir dort ein eigens Büro eröffnet haben.

Hätten wir unseren Kollegen Christian im Jahr 2017 also nicht so aufmerksam zugehört – gemeinsam die Idee besprochen und geprüft – und schließlich den Mut gehabt daraus etwas zu machen, so hätten wir im schlimmsten Fall vielleicht einen wichtigen Mitarbeiter verloren, in jedem Fall aber die Chance ein Büro in Berlin zu eröffnen.

Das hier sind nur ein paar Beispiele dafür, wie wir Agilität leben.

Getreu meinem Leitsatz, Agilität muss man erleben, besuche uns doch gerne mal auf eine Tasse Kaffee. Wir sind auch gespannt auf den Austausch!

Autor

Konstantin Müsse

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